Nyota Njema = guter Stern
Der Kindergarten mit diesem schönen Namen liegt in Bagamoyo, einer kleinen Stadt in Tansania an der Küste des Indischen Ozeanes. Rasty, ein befreundeter Maler, hat die äußere Mauer und auch die Wände der Innenräume mit heimischen Tieren wunderschön gestaltet. Dadurch hebt sich diese Einrichtung von anderen Kindergärten in Tansania ab.
Nicht nur das Äußere ist ungewöhnlich an diesem Kindergarten. Auch das Konzept, das an die Montessori-Pädagogik angelehnt ist, ist in Tansania ungewöhnlich.
Prudencia hat diese Einrichtung vor 5 Jahren gegründet, weil Sie den Kindern einen Ort bieten wollte, an dem Sie geachtet und bestmöglich gefördert werden sollten. Das ist ihr ohne Einschränkung gelungen.
Die 60 Kinder im Alter von 2 bis 7 Jahren, die dort betreut werden, sind in 3 Gruppen eingeteilt. Neben der Leiterin sind noch 3 weitere Erzieherinnen für die Gruppen zuständig. Es gibt einen geregelten Tages- und Wochenablauf, der sich immer wiederholt. Die Kinder erhalten 3 Mahlzeiten am Tag. Das Porridge-Frühstück ist häufig die erste Mahlzeit für die Kinder. Mittags gibt es neben Ugali (Maisbrei), Kartoffeln, Reis auch viel Gemüse und manchmal Fleisch. Am Nachmittag erhalten die Kinder Obst oder manchmal slbstgemachtes Popcorn. Auf ausgewogene Ernährung wird hier viel Wert gelegt.
Manchmal werden kleine Busse organisiert und alle zusammen fahren an den nahegelegenen Strand um dort zu spielen oder zu baden.
Leider gibt es nur eine sehr kleine Fläche am Kindergarten, um draußen zu spielen. Das möchte SISI PAMOJA e.V. gern ändern. Direkt neben dem Kindergarten ist ein freies Grundstück, das sich bestens dafür eignen würde. Leider hat Prudencia keine Möglichkeit, Geld für den Ankauf aufzutreiben, da Sie das jetzt genutzte Haus für die Kinder noch abzahlen muß. Leider sind auch nicht alle Eltern der Kinder in der Lage den vollen Kindergartenbeitrag zu bezahlen und Prudencia kann es nicht über sich bringen, diese Kinder nach Hause zu schicken, denn gerade diese Kinder benötigen Förderung. Auch aus diesem Grund möchten wir helfen.
Wir legen Ihnen gerade dieses Projekt sehr ans Herz. Sie würden viele Kinder glücklich machen, wenn sie auch draußen spielen könnten. Mit dem Hinweis NYOTA NJEMA oder Kindergarten auf Ihrer Überweisung kommt jeder Euro auch dort an.
Hier noch ein kleiner Eindruck aus dem Kindergarten-Alltag:
Neuigkeiten 03/2018
Als ich im Oktober 2017 den Kindergarten besuchte, berichtete die Leiterin, dass das Grundstück neben Nyota Njema nicht zu verkaufen sei. Schade, es hätte gut gepasst. Prudencia, die Leiterin, zieht in Erwägung, ein neues Grundstück zu kaufen, um einen Neubau zu errichten und genügend Freiraum zum Spielen zu haben. Neben dem Geld, das sie hat, würden umgerechnet noch 8.000 € fehlen. Wir entwickelten gemeinsam einen Plan zur Finanzierung. Wenn alle Eltern der Kinder regelmäßig die monatlichen Beiträge bezahlen würden, könnte Prudencia Rücklagen bilden. Da manche Eltern einfach nicht in der Lage sind, den Kindergartenbeitrag zu bezahlen, können wir durch möglichst viele Patenschaften einen Beitrag für die Zukunft dieses tollen Kindergartens leisten. Für monatlich nur 30 € kann ein Kind den Kindergarten besuchen und erhält 3 Mahlzeiten am Tag.
Dass es sich um einen außergewöhnlichen Kindergarten handelt, bestätigte auch ein Bankangestellter, der die Kreditwürdigkeit Prudencias prüfte als ich gerade dort war. Er hob hervor, dass er eine so gut geführte Einrichtung noch nicht gesehen habe. – Prudencia hat dann aber von der Inanspruchnahme des Kredites Abstand genommen, weil ihr die Zinsen zu hoch erschienen und sie nicht sicher ist, die monatlichen Rückzahlungsbeträge laufend zu erwirtschaften.
Von Ende Januar bis Mitte März 2018 besuchte ich Tansania erneut. Ich war gespannt, wie sich Nyota Njema entwickelt hat. Mit Beginn des Jahres waren 22 Kinder in die Schule gewechselt. Kinder, die ich während meiner Besuche in den letzten Jahren ins Herz geschlossen hatte, waren nicht mehr da. Es gab viele neue Gesichter. So auch 3 neue Kinder für die wir Paten gefunden haben. Damit ist die Zahl der Patenkinder von SISI PAMOJA hier auf 5 angewachsen (2 weitere Kinder besuchen mit patenschaftlicher Unterstützung schon die Schule). Auch an dieser Stelle vielen Dank für jegliche Unterstützung. Die Kinder sind hier wahrlich unter einem guten Stern. Sie werden nicht geschlagen sondern mit Achtung und viel Einfühlungsvermögen behandelt. Ich habe immer das Gefühl, dass hier alle Kinder glücklich sind. Für die Vorschulkinder gibt es eine neue Anweisung: Sie müssen lernen etwas von einer Tafel abzuschreiben. Dazu hat die Leiterin jetzt eine Tafel anschaffen müssen. Ist das Fortschritt ?
Während meines Aufenthaltes unternahm ich mit den Kindern, die wir unterstützen und den Geschwistern, einen Ausflug ans Meer. Wir trafen uns an einem Sonntag Nachmittag und gingen zu Fuß die ca. 2 km bis an den Strand. Auch die beiden Dreijährigen liefen ohne Murren in der prallen Sonne. Leider konnte ein Kind krankheitsbedingt nicht teilnehmen.
Am Strand angekommen, waren die Kinder schnell umgezogen und im Wasser. Leider hatte ich keinen Badeanzug dabei. Deshalb für mich nur Wasser bis zum Knie. Für die Kinder jedoch war es soo schön, ins Wasser zu laufen und zu baden. Der Indische Ozean ist hier sehr warm, sodass wir keine frierenden Kinder hatten.
Als dann auch noch ein Eisverkäufer vorbei kam, bei dem ich für jeden ein Eis kaufte, waren alle selig. Ich gehe davon aus, dass es für einige Kinder das erste Eis in ihrem Leben war.
Wasser und Sonne machen müde und nach einigen Stunden traten wir den Rückweg an. Jetzt war ich als Unterhalter gefragt. Es wurde gesungen und „ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm und vorwärts, rückwärts, seitwärts, ran“ sorgte für einen stressfreien Rückweg, der gefühlt doppelt so lang wie der Hinweg war.